Wie fast überall in Deutschland wurden in Haslach die Ereignisse in der Nazizeit verdrängt statt aufgearbeitet. Es waren die Häftlinge selbst, die zusammen mit der VVN (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes) die Erinnerungsarbeit in Haslach in Gang setzten, was zu einem ersten Treffen 1965 in Haslach führte.
Bei der Gelegenheit wurde beschlossen, eine Tafel anzufertigen, die an der Häftlingsbaracke am Sportplatz angebracht werden sollte. Es dauerte fünf Jahre bis 1970 wiederum die VVN mit vielen überlebenden Deportierten und deren Angehörigen sowie Mitgliedern von Deportiertenverbänden aus Frankreich die Tafel in einer feierlichen Zeremonie einweihten. Auch Vertreter der Stadt und die Stadtkapelle nahmen daran teil.
Damals äußerten die überlebenden Häftlinge gegenüber dem Bürgermeister die dringende Bitte, am Vulkan eine weitere Gedenktafel anzubringen, was dann nicht verwirklicht wurde.
Mitte der 70er Jahre begann der Haslacher Heimathistoriker und spätere Ehrenbürger von Haslach, Manfred Hildenbrand, mit der Recherche über die Haslacher Lager. Mehrere Publikationen riefen die schrecklichen Ereignisse jener Zeit wieder in das Bewusstsein der Bevölkerung zurück. Ihm ist es zu verdanken, dass die Deportierten vor dem Vergessen gerettet wurden. Der Kontakt zu den Überlebenden war aber gänzlich zusammengebrochen.
Im Jahre 1995 stieß eine auswärtige Gruppe von Höhlenforschern zufällig auf die Lagergeschichte, als sie einen heute noch bestehenden Stollenteil untersuchte, bei dem es sich aber nicht um das Häftlingslager und die Produktionsstätten handelte. Ihre Absicht, diesen Stollenteil trotzdem wieder begehbar zu machen, scheiterte am nicht abschätzbaren finanziellen Risiko. Deshalb wurden auch keine historischen Forschungen in Gang gesetzt.
Es war aber das Verdienst dieser Gruppe von Höhlenforschern, dass in Folge dieser Diskussion die beiden Stadträte Herbert Himmelsbach und Sören Fuß beschlossen, eine Gedenkstätte auf dem Gelände des Vulkan zu errichten. Im Jahre 1997 begannen die konkreten Planungen und bereits am 25. Juli 1998 konnte die Gedenkstätte eingeweiht werden.
Die zügige Realisierung war nur möglich, weil der Haslacher Stadtrat und Bürgermeister Heinz Winkler ihre volle Unterstützung zusagten. Wertvolle Hilfe leistete vor allem auch die Landeszentrale für politische Bildung in Stuttgart. Aber auch Haslacher Bürger und Firmen begannen sich diesem Themenbereich zu öffnen und gewährten finanzielle und materielle Hilfe.
Damit hatte eine neue Phase der Forschungsarbeit begonnen. Unbekannte Fakten wurden entdeckt, die ungeklärte Differenzierung von drei Haslacher Lagern wurde entwirrt. Eine große Zahl Überlebender
und Angehöriger verstorbener Häftlinge konnte aufgespürt werden. Die Opfer der Haslacher Lager waren endgültig dem Vergessen entrissen.