Die Zeit ab Mai 1945 wurde von den Deutschen ganz unterschiedlich empfunden. Wer realistisch dachte, wusste, der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Der Naziterror hatte ein Ende und das fortwährende Sterben in den verschiedenen Kriegsszenerien war beendet, sofern man nicht von Gefangenschaft oder Vertreibung betroffen war.
Es gab natürlich auch Unverbesserliche, die die Niederlage und die Kapitulation kaum verkraften konnten. Dazu kam, dass sehr schnell die bekannt werdenden Verbrechen der Nazis zur Belastung und Scham führte.
Die Haslacher, die die Häftlinge in den drei Lagern gesehen hatten, mussten diese Eindrücke je nach ihrer Gesinnung neu einordnen. Das geschah in den meisten Fällen durch Verdrängung. Man redete nicht darüber.
Nicht so die Häftlinge selbst. Viele von ihnen betraten über Jahrzehnte nicht mehr deutschen Boden.
Andere, die so viel Leid in den Lagern erlitten hatten, kehrten mit ihren Familien zurück, um ihnen diese schrecklichen Orte zu zeigen. Von deutscher Seite unterblieb für lange Zeit jede Form der
Aufarbeitung.